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Innovationspreis GEFAHR/GUT

14.02.2024 Meldung

Wasserstofftransport: Suche nach der richtigen Lösung

Start-up-Firmen im Bereich Chemikalienlogistik kümmern sich laut BAM oft nicht rechtzeitig um die Konformität zu den Gefahrgutvorschriften
Wasserstoff Tank 1200

Die Firma Hydrogenious hatte im Jahr 2023 den Innovationspreis GEFAHR/GUT für ihr LOHC-Projekt erhalten.

©Foto: David Häuser | Hydrogenious GmbH

Klimakrise, Energiewende und der European Green Deal haben ihn ins Zentrum der Aufmerksamkeit gehoben: Wasserstoff als alternativen Energieträger. Teilweise von EU und Bundesregierung gefördert, investieren derzeit viele Unternehmen in Forschung und Entwicklung innovativer Wasserstoff-Technologien.

Bestes Beispiel ist das LOHC-Projekt (Liquid Organic Hydrogen Carrier) der Firma Hydrogenious, das im vergangenen Jahr mit dem Innovationspreis GEFAHR/GUT 2023 ausgezeichnet wurde. Das Erlanger Unternehmen hat ein Verfahren entwickelt, mit dem Wasserstoff chemisch an das Trägeröl Benzyltoluol gebunden wird. Das so „beladene“ Medium kann ohne Hochdruck oder Tieftemperatur als UN 3082 in Tanks befördert werden, wie sie etwa für Mineralöl zugelassen sind. Am Ziel angekommen, muss der Energieträger in einer entsprechenden Anlage wieder aus dem Trägeröl freigesetzt werden, bevor er in seiner reinen Form genutzt werden kann.

Doch wie überall steckt auch hier der Teufel im Detail. „Viele neue Unternehmen und Start-ups kümmern sich erst am Ende der Produktentwicklung darum, wie ihr Produkt von A nach B kommt“, weiß Heike Michael-Schulz, Leiterin des Fachbereichs 2.3 „Einstufung von Gefahrstoffen und -gütern“ bei der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM). Ist der Transport dann nicht im Einklang mit den Gefahrgutvorschriften möglich, benötige es eine Vorlaufzeit von mindestens vier Jahren, um das internationale Regelwerk entsprechend anzupassen.

Mit welchem Problem das LOHC-Projekt konfrontiert war und wie die BAM dies zum Anlass für eine Initiative zur Anpassung des Gefahrgutrechts genommen hat, erfahren Sie im Beitrag „Alternativen gesucht“ vom 1.2.2024, der gleichzeitig im Fachmagazin GEFAHR/GUT, Ausgabe Januar/Februar, erschienen ist. (gg/gh)

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