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Schwerpunkt des Monats Mai 2021

Pflichten

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© Foto: AdoceStock/Industrieblick

Es gibt Entwicklungen mit deutlichen Folgen für einen Angebotsmarkt, deren Ursachen in politischen Entscheidungen aufgrund eines veränderten Bewusstseins liegen. Im Falle von Gefahrgütern und Gefahrstoffen dreht es sich meistens um ein verändertes Risikobewusstsein, das vom Gesetzgeber in neuen Vorschriften umgesetzt wird.

Selten haben es Marktteilnehmer dann leichter. Meistens kämpfen sie mit mehr Vorgaben und mehr Bürokratie, wie das Beispiel der Fulfilment-Dienstleister zeigt. Der Gesetzgeber findet eher neue Pflichten, die es zu erfüllen gibt, als Lösungen für die Unternehmen. Sehr bedauerlich.

Andere Entwicklungen haben ihren Ursprung in neuen Gefahren, die vorher nicht da waren und mit denen nun zu rechnen ist. Hier bemühen sich alle Seiten gleichermaßen um Lösungen. Die digitalen Angebote für Schulungen sind so eine Lösung.

Sie muss allerdings noch weitergedacht werden. Zu bedenken ist beispielsweise, dass sich der Schulungsmarkt voraussichtlich deutlich verändern wird. Denn ein Schulungsanbieter muss nur noch bei „seiner“ IHK zugelassen werden und kann dann in ganz Deutschland online tätig werden. Die im ganzen Land verteilt zugeschalteten Teilnehmer müssen sich dann nur noch bei „ihrer“ IHK prüfen lassen. Wer nun von seiner IHK keine Zulassung bekommt, sieht sich auf lange Sicht einem Wettbewerbsnachteil ausgesetzt. Kleinere IHKs in strukturschwächeren Gebieten, die derzeit angeben, das Angebot nicht mittragen zu können, sollten sich also für eine Lösung gegebenenfalls mit anderen IHKs zusammentun.

Ebenso bedacht werden muss, dass sich nicht jeder Teilnehmertyp für Onlineschulungen eignet: nicht jeder ist ein Büromensch. Da braucht es die Präsenzunterweisung, die – selbst mit Maske – für die nötige Interaktion sorgt, sodass ein Teilnehmer den Inhalt wirklich aufnimmt. Das sollte den sparsamen Unternehmen klargemacht werden, die sich auf günstige Onlineunterweisungen freuen.

Daniela Schulte-Brader, Redakteurin GEFAHR/GUT